Am vergangenen Wochenende fand in Köln das 12. Amphi Festival statt. Im Gegensatz zum letzten Jahr fand dieses nun wieder im Tanzbrunnen statt und war mit 12000 Besuchern ausverkauft.

Noch im letzten Jahr hatte das Amphi Festival den Umzug in die Lanxess Arena gewagt, welcher allerdings durch den Sturm, der großen Sperrung des Außenbereichs, gewaltige Verschiebungen im Spielplan, fehlende Kommunikation und auch noch aus weiteren Gründen, den vielen Besuchern nicht gut in Erinnerung blieb. So hatte das Amphi Festival doch überraschend angekündigt, wieder zum Tanzbrunnen zurückkehren zu wollen. Zugleich allerdings mit einer Reduzierung der Ticketanzahl von 16000 auf 12000, da das Staatenhaus als Bühne wegfiel. Um die Akustik hat das Staatenhaus ohnehin nie jemand beneidet und jetzt möchte die Oper Köln dort einziehen.

Immerhin musste man sich keine Gedanken um das Parken machen, so ist das Messegelände doch groß genug. Und auch der Weg zum Tanzbrunnen war noch wohlbekannt, an den ganzen Autos vorbei, durch den komischen Tunnel und direkt an der Machtzentrale von RTL vorbei. Begrüßt wurde man mit einem bewölkten Himmel und nahezu 100% Luftfeuchtigkeit, was aber das schwarze Volk nicht davon abhielt, in entsprechend schwarzer Pracht zu erscheinen.

Aesthetic Perfection

Aesthetic Perfection

Leider wegen Haushaltsaufgaben erst so spät erschienen, dass ich selbst Megaherz ab 13:25 Uhr verpasste. Aber sicherlich auch [x]-Rx als Opener um 11:00 Uhr morgen machten eine gute Show, hatte ich diese doch auch schon zuvor mehrfach entsprechend erlebt. Das Theater am Tanzbrunnen, früher die kleinste Bühne, war nun also die zweitgrößte Bühne und nicht mehr bestuhlt. Die Schlangen blieben aber trotzdem und so stellte man sich zu Aesthetic Perfection an und hegte schon Bedenken, da die Schlange immer länger wurde und sich nicht bewegte. Der ehemalige VIP-Eingang am Theater war nun also der richtige Eingang, damit sich keine kuriosen Zickzack-Schlangen mehr innerhalb des Eingangbereichs des Tanzbrunnens bilden würden. Nun musste man aber erst einmal den Tanzbrunnen verlassen, um in diesen wieder hineinzukommen. Unlieb fielen dann die Dixi-Klos neben dem Eingang auf, die natürlich genau zum Zeitpunkt der langen Schlange abgepumpt werden mussten. Patschuli und der Geruch von angezündeten Streichhölzern half dabei nur für den Bruchteil eines Moments.

Ziemlich voll war das Theater dann, man selbst stand ganz hinten. Anscheinend ließen sie mehr Leute rein als sie ursprünglich geplant hatten. Aesthetic Perfection schienen zwar abzugehen, nur sah man von ganz hinten davon außerordentlich wenig, zudem war die Band ordentlich eingenebelt. Bei einem Track stand auch Sänger Sven Friedrich von Frozen Plasma kurz mal auf der Bühne.

Neuroticfish

Neuroticfish

Man blieb gleich im Theater und konnte sich so einen Platz viel, viel weiter vorne sichern, für die nächste Band, zu welcher das Theater wieder voll wurde. Die beiden Mitglieder von Neuroticfish traten auf die Bühne und machten mit ihrer elektronischen Musik gute Stimmung, welche auch durchgängig mit Video-Ausschnitten untermalt wurde. Die Akustik war nicht nur gut, der Sänger war generell deutlich zu verstehen und sein Mikrofon schien nicht zu leise eingestellt. Irgendwann war ich dann selber am tanzen, während ich mich da bei Bands, die ich nicht kenne, immer schwer tue. Das Publikum um mich herum war aber auch in Bewegung und so fand man doch wieder eine Band, in die man mal reinhören möchte, passend zu den Ohrwürm-Titeln von Neuroticfish. Die Akustik war im Theater definitiv besser als im Staatenhaus, die Hitze aber genauso furchtbar und so erfolgte auch immer wieder der Griff zum Fächer.

Nosferatu

Nosferatu

Dem Tag dem Ende zuneigend, begab man sich nach Burger im schwarzen Brötchen, Brötchen mit Lachs und Eis doch noch zur dritten und kleinsten Bühne, der Orbit Stage, auf die MS Rheinenergie. Zuvor musste man aber sein zuvor gezapften Trinkwasser dem Rhein spenden, denn der Caterer war ein anderer und dieser mochte keine vollen Flaschen. Auf dem Schiff wurde man von der Klimaanlage geflasht, funktionierte diese doch tadellos. Dort konnte man noch Nosferatu sehen, eine britische Gothic-Rock-Band, die auch den typischen britischen Gothic Rock spielte und so konnte man sich dort nochmal gehen lassen, zusätzlich zu der angenehmen, kalten Luft.

Wenn auch der Tag zu Ende ging, wurde man dennoch draußen nochmal total von der warmen und schwülen Luft erschlagen. Der Rheinpark hinter dem Tanzbrunnen lud nochmals zum Fangen von Pokémon und den glotzenden Menschen dort. Das beste war aber dann ein Security-Mitarbeiter, der mir und @Kopfkind_ folgte, sich mit verschränkten Armen aufbaute und schroff sagte: »Da ist kein Eingang.« Im Zaun vom Tanzbrunnen-Gelände klaffte ein Loch, aber wir hatten überhaupt gar keine Intention, dort hinzuwollen oder gingen gar genau in diese Richtung. Dieser klein karierte Mensch hatte wohl in seinem Leben nichts zu befehligen und musste dies wohl nun mit seiner Security-Macht kompensieren, welche aber im Rheinpark gar keine Rolle spielte.

Das eigene Auto parkte zudem auch noch vor einer Gebäude-Klimaanlage der Messehallen, die warme Luft hinaus blieb, ein schöner Abschied. Und am zweiten Festivaltag würde es noch wärmer werden…

 

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