Digitale Kunst ist ein Fremdbegriff – Teil 2
Ich finde es ja schon erstaunlich, dass sich Personen sogar für das, was ich hiermit erlebe, interessieren! Ehrlich gesagt gibt das sogar ein wenig Motivation, denn bei all diesen Stopp-Schildern schwindet diese irgendwie recht zügig. Dies hier ist nun die mit Spannung erwartete Fortsetzung von Digitale Kunst ist ein Fremdbegriff.
Die Geschehnisse um den vorangegangen Text fanden am Montag statt, um mal die ausgelassen Zeitangaben zu ergänzen. Am darauffolgenden Dienstag wollte ich mich natürlich über den Status erkundigen, da die Frau, mit der ich zuletzt redete, gesagt hatte, sie und der eine Herr würden sich das am Dienstag anschauen wollen. Wie man vielleicht schon aus dem Absatz erkennen kann, habe ich am Dienstag keinen Anruf getätigt. Ich habe es schlichtweg in der Mittagspause vergessen.
Am Mittwoch dann rief ich zumindest meinen Bankberater an. Er sagte mir, dass sich niemand bei ihm gemeldet hätte. Aber er hatte immerhin meine E-Mail gelesen! Nachdem man kurz Passagen aus der E-Mail wiedergegeben hatte, erzählte ich ihm davon, wie ich über diesen Bürokratiewahn einen Blogartikel geschrieben hätte. Nun, er wusste erst einmal nicht, was ein Blogartikel ist. Ich war aber so gütig, es ihm zu erklären. Dazu kam dann auch noch, dass die paar Leute um mich herum mich komisch anguckten bei manchen gesprochenen Floskeln, da ich in der Öffentlichkeit telefonierte.
Heute, am Donnerstag, habe ich tatsächlich wiederholt in Wiesbaden angerufen! Dieses Mal ging ein neuer Herr ans Telefon. Ich sagte, ich würde gerne den anderen Herren sprechen. Dieser war aber – oh, wirklich – schon außer Haus. Die Nachfrage, ob er immer am Nachmittag Feierabend machen würde, wurde verneint. Und diese andere Frau, mit der ich telefonierte, war ebenso nicht im Hause, da sie zufälligerweise auf Dienstreise gegangen wäre.
Eigentlich war ich bereit, das Gespräch wieder zu beenden, aber auch dieser Herr wollte sich meines Falles annehmen. Neben den üblichen Angaben, wie der Name, hatte er bisher anscheinend noch nie von der Stadt Dormagen gehört in Kombination mit meiner Bank. Dabei ist Dormagen laut Wikipedia doch die einhundertachtunddreißigstgrößte Stadt Deutschlands!
Es folgten dann erst einmal wieder die üblichen Floskeln, wie beispielsweise, dass der Kunde gar nicht mit ihnen direkt kommunizieren dürfte. Darauf folgten dann auch wieder meine langweiligen Aussagen, wie es dazu kam. Der Herr war sogar erschüttert darüber, dass eine Stelle der Bank einfach deren Nummer an einen Kunden herausgegeben hatte!
Er verstand auch erst meinen Grund nicht so wirklich. Er ging erst einmal davon aus, ich würde nur wissen wollen, was der Ablehnungsgrund sei. Ich musste ihm zwei oder drei Male mitteilen, dass ich diesen bereits von meinem Bankberater erfahren hatte und dass es sich beim Motiv eben um keinen Comic handle.
Ich ließ ihn erst einmal sprechen. Er erzählte mir dann etwas davon, dass künstlerische Motive auch darunter fallen könnten. Nur war er sich dabei nicht wirklich sicher, wollte das aber auch nicht zugeben. Abgesehen davon hatte keiner seiner drei Kollegen, mit denen ich sprach, in irgendeiner Weise so etwas erwähnt. Nun, es könnte ja sein, dass er mehr mit der Abteilung zu tun hat. Oder er versuchte mich abzuwimmeln. Ich gewann jedenfalls Letzteres als Eindruck, denn seine Argumentation klang eben nicht wirklich stimmig.
In seiner Aussprache ging er dann fließend über ins Thema Urheberrecht, um seine vorher Gesagtes untermauern zu können. Das, was er allerdings zum Thema dann sagte und seine Argumente – das klang auch alles nicht schlüssig. Ich bin kein Jurist, aber kenne mich schon mit dem Urheberrecht aus. An die etwaigen Wortlaute erinnere ich mich aber jetzt auch nicht mehr, da ich eh schon den Eindruck gehabt habe, dass er mich abspeisen wolle.
Nun folgte aber das Beste: Er erzählte mir, dass sie auch nicht für die Annahme/Ablehnung der Motive zuständig wären. Das würde nämlich wiederrum ein Kartenhersteller machen, zu denen sie selber keinen Kontakt hätten. Also einerseits hat keiner seiner Kollegen bisher irgendwas in diese Richtung vermeldet noch klingt es plausibel, dass man da als Auftraggeber keine Kontaktmöglichkeit zu seinem Auftragnehmer hat.
Ich war dann kurz mal unfreundlich und schnitt ihm das Wort ab. Er war nämlich mittlerweile in einer Art Manie. Ich sagte ihm dann wiederholt, dass die eine Kollegin bereits den Fall angenommen hätte und mit dem anscheinenden Abteilungsleiter das Motiv nochmals überprüfen wollte. Damit durchbrach ich dann schließlich seine Kaskade!
Er lenkte dann endlich ein und sagte mir, er würde das dann mal seiner Kollegin, die ja gerade auf Dienstreise sei, vorlegen. Dabei erwähnte er dann, dass die besagte Kollegin erst wieder am Montag im Hause wäre. Oder vereinfacht: Bis zum kommenden Montag wird nichts passieren. Damit auch ich mein Quasi-Protokoll über den Bürokratiewahnsinn weiterführen könne, fragte ich ihn noch nach seinem Namen, denn den hatte ich wieder nicht verstanden. Allerdings fragte ich dann nicht: »Könnten Sie mir bitte nochmal Ihren Namen nennen?«, sondern: »Wie war Ihr Name?«
Natürlich könnte ich morgen da wieder anrufen und nach diesem gewissen einen Herrn fragen. Ehrlich gesagt fehlt mir dazu aber nun die Lust und es würde auch etwas aufdringlich wirken. Denn ich habe ja noch etwas Zeit…
Die spannenden Fragen sind aber nun: Wird am kommenden Montag etwas passieren? Wird jemand von ihnen mit meinem Bankberater reden oder gar mich anrufen? Und wie wird das Ganze wohl nachher ausgehen? Zeit habe ich noch bis zum 31.07.2013. Zumindest laut dem Brief meiner Bank, der mit diesem »eigenes Bild auf neuer EC-Karte« warb. Jaja, das eigene Bild!
Vorhin habe ich meinem Bankberater eine E-Mail mit den neusten Erkenntnissen geschrieben. Er ist auch gespannt. Und einige andere mittlerweile ja anscheinend auch.