Im Sommer 1998 wurde in der Nähe von München eine Band gegründet. Diese Band, Schandmaul getauft, feierte nun ihren 15. Geburtstag mit einem zweitägigen Festival im Kölner Tanzbrunnen. Und ich war auch dabei.

Am Freitag traten nebst Schandmaul mit primär akustischer Musik zwei andere Bands auf: Omnia aus den Niederlanden, die ich bisher noch nicht gehört habe und Saltatio Mortis, welche Band als einer der wenigen Bands auf meiner Liste von Bands stand, die ich gerne endlich mal live sehen wollte.

Omnia

Omnia

Als ich am Freitag am Tanzbrunnen ankam, stand Omnia längst schon auf der Bühne. Eigentlich wollte ich spätestens zum Auftakt da sein, aber wie das eben so war, kam etwas dazwischen. Mich verwunderte, dass gegenüber der eigentlichen Main Stage des Tanzbrunnens eine eigene Bühne aufgebaut wurde und unter den komischen Schirmen Merchandise-Stände standen. Zuerst dachte ich daran, dass die beiden Videowalls vielleicht nicht aufgebaut werden konnten an der Main Stage, aber dann kam mir in den Sinn, dass es wohl eher um die bessere Kontrolle des Flusses des Publikums ging. Denn die eigentliche Main Stage steht im Tanzbrunnen unmittelbar am Eingang. Beim Amphi Festival beispielsweise teilen sich die Besuchermassen auf drei Bühnen auf und nicht nur eine.

Da ich später kam, bekam ich leider nicht viel von Omnia mit und mein Platz war auch nicht gerade berauschend. Auf der Bühne vernahm ich von zwei Darstellern von Omnia viel Bewegung. Einer der beiden drehte sich die ganze Zeit im Kreise mit seinem Didgeridoo! An sich mochte ich das, was Omnia da an Pagan-Folk spielte. Nur eben viel zu kurz. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, mir sie in Zukunft dann mal anhören zu wollen.

Nach dem Auftritt wanderte das Publikum, zu meinem Glück. Ich konnte weiter nach vorne und ergatterte einen Platz auf einem Steinring, wo das Beet zwischen dem großen Brunnen und dem Weg lag. Erst jetzt fiel mir auf, dass unmittelbar vor mir Wellenbrecher waren und es demnach eine Front of Stage gab. Ein kurzer Blick auf die Website ergab, dass es kurzfristig eine Auflagenbeschränkung der Stadt Köln gegeben hätte und der vordere Bereich auf 3500 Personen limitiert wurde. Das erklärte dann auch, warum alle Leute in dem Bereich ein pinkes Papierbändchen zusätzlich am Arm trugen.

Saltatio Mortis

Alea der Bescheidene beim Crowdsurfing

Als nächstes folgte dann Saltatio Mortis, die auch ich endlich gerne sehen wollte. Den Auftakt machte die Band mit Ode an die Feindschaft und schon dieser Auftakt reichte, um das Publikum in Fahrt zu bringen! Saltatio Mortis spielte von ihren 14 Titeln unter anderem drei aus ihrem neuen Album, welches ich bis dahin gar nicht kannte und welches sogar auf Platz 1 stünde. Da dachte ich mir, ich sollte mir dringend mal etwas wie passende Newsletter oder so zulegen. Außerdem spielten sie Geisterschiff  als Cover von Schandmaul.

Bei einem Titel begann Alea, der Frontmann, auch mit Crowdsurfing und sang den aktuellen Titel problemlos weiter, während er über das vordere Publikum surfte! Der Auftritt war großartig und ich freute mich, sie das erste Mal live gesehen zu haben und sicher nicht das letzte Mal. Alea sagte, dass sie im November auf Tour seien, unter anderem auch in der Live Music Hall in Köln, was ich mir direkt notierte. Zu meinen Bedauern spielten sie aber nicht meinen persönlichen liebsten Titel von ihnen Sieben Raben.

Saltatio Mortis

Saltatio Mortis

Nach dem Auftritt von Saltatio Mortis folgte dann schon Schandmaul. Schandmaul brachte sogar ein kleines Streichorchester mit! Die Videowalls zeigten jetzt außerdem kein statisches Bild mehr, sondern jetzt wurden Bandmitglieder dort zentriert und mit visuellen Effekten untermalt. Die Band machte den Auftakt mit Tyrann. Schandmaul leierte die Titel nicht einem nach den anderen runter, sondern erzählte zumeist etwas zwischen den Titeln. Nach solchen wundervollen Liedern wie Die goldene Kette und Dein Anblick, die mit dem Streichorchester wundervoll rüberkamen und das Publikum begeisterten, folgte von Thomas Lindner, dem Frontmann, folgende Ansage: »Wir wollen beweisen, wir können mit einem Streichorchester auch rocken!« Damit holte er dann zwei Bandmitglieder von Saltatio Mortis auf die Bühne und sie spielten Herren der Winde. Nach zwei weiteren Titeln folgte dann Walpurgisnacht, der wohl bekannteste Titel von Schandmaul und das Publikum kochte!

Schandmaul

Schandmaul

Es folgte eine Verschnaufpause und mit der ersten Zugabe ging es wieder akustisch-ruhig zu, unter anderem mit dem instrumentalen Titel Frühlingsleier und Sonnenstrahl.

Mit der nächsten Zugabe holte Thomas dann wieder die beiden Mitglieder von Saltatio Mortis auf die Bühne und mit Sturmnacht wurde nochmals gerockt. Danach folgten noch Geisterschiff und Willst du?, was einen gelungen Abschluss für den akustischen Teil gab.  Danach war nicht direkt Schluss, sondern Schandmaul spielte noch das Ständchen Auf Euch.

Damit ging ein toller erster Tag vorbei. Am 7. November 2013 wird Saltatio Mortis in Köln spielen und ich werde sicherlich auf diesem Konzert sein. Ansonsten sah man Schandmaul ja auch noch mal am nächsten Tag…