Am vergangenen Donnerstag trat Saltatio Mortis in der Kulturfabrik (KuFa) in Krefeld auf, und ich war auch dort. Die Tour stellte den zweiten Teil der Tour ihres neuen Albums Das schwarze 1X1 dar, welcher mit diesem Konzert begonnen wurde.Google Maps log, als es sagte, ich würde mit dem Auto vom östlichen Köln bis zur KuFa über eine Stunde brauchen. Das erste und letzte Mal reiste ich im Oktober 2012 zur KuFa, zu einem Konzert von Fields of the Nephilim. Allerdings war der Ton an diesem Abend ziemlich schlecht gewesen, wo dies bei anderen Acts in anderen Locations nicht der Fall gewesen war. Daher war ich zuerst skeptisch, wirklich zu einem Konzert in die Kulturfabrik fahren zu wollen. Da ich Saltatio Mortis aber wirklich gerne höre, und mir ihre bisher zwei erlebten Acts wirklich gut gefallen haben, hatte ich mich doch entschlossen, mir doch ein Ticket zuzulegen.

Direkt vor der KuFa war natürlich auch kein Parkplatz mehr frei, so kam ich etwa 25 Minuten vor Beginn des Einlasses an. In der Nähe gab es allerdings einen tollen P+R Schotterparkplatz mit entsprechendem Ruckeln beim Drüberfahren. Gefühlt dauerte das Warten dann ewig, obwohl das eben noch etwa 20 Minuten waren. Nur, wie fast immer, begann der Einlass nicht pünktlich zur vollen Stunde. Die KuFa hatte sich aber kaum verändert. Der Gang zum Bühnenraum war ebenso eng, und die Schlange zur Garderobe nicht auszumachen in dem dichten Gedränge. Allerdings zog die KuFa in der Zeit die Getränkepreise an, wie ich nachher in meiner Buchhaltung feststellen würde. So trank ich nämlich noch hastig eine Cola, und positionierte mich sehr mittig, in der etwa 10. Reihe dann schon. Und es wurde wieder kuschelig, wenn auch nicht so kuschelig, wie beim letzten Besuch.

Metusa, Kulturfabrik

Metusa

Bisher wusste ich nicht, welche Band als Vorband fungieren würde, aber der Banner auf der Bühne zeigte Metusa. Von der Band hatte ich zuvor noch nichts gehört, aber nach dem Anschein der Instrumente ging ich davon aus, dass sie wohl ebenso Folk Rock spielen würden. Und das taten sie. Und wie sie das taten! Sie haben als Vorband gute Arbeit geleistet. Vor allem blieb mir der Titel Tanz im Kopf, ein Ohrwurm-Titel eben. Man sah es auch am Publikum, das ebenso teilweise schon tanzte. Interessant fand ich auch, dass nicht es nicht nur den einen Frontmann gab, sondern auch immer wieder eine der Frauen viele Strophen in einigen Liedern übernahm. Nach allerdings etwa 40 Minuten endete ihr Act bereits schon. Ich fühlte mich aber aufgewärmt, wo ich es mit Vorbands oftmals schwierig habe.

Meine Stimmung wurde dann erst mal vermiest durch ein Grüppchen, was sich lustig neben mich gesellte, obwohl da kein Platz war. Versüßt wurde die Situation noch dadurch, dass der, der sich neben mich quetschte, den anderen zurief, dass da ja noch Platz wäre. Das Krönchen galt allerdings dann der neuen Positionen durch den Typen neben mir, denn jetzt standen vor mir versetzt zwei Riesen und ich sah von der Bühne nichts mehr. Der Soundcheck zog sich dann auch gefühlt ewig lange hin; Saltatio Mortis begann erst nach 21:10 Uhr.

Saltatio Mortis, Kulturfabrik

Saltatio Mortis

Wieder mit dem Theme vom aktuellen Album, mit viel blau und im Steampunk-Stil, begannen sie dann mit Früher war alles besser, danach folgte Idol; beides Titel aus dem neusten Album. Mit Tod und Teufel folgte dann ein Lied aus ihrem älteren Album Aus der Asche. Es folgte die erste Ansprache von Lasterbalk, dem Lächerlichen. Tatsächlich fehlte ein Bandmitglied auf der Bühne: Jean Méchant (der Tambour), der bei ihrer Rockshow Gitarrenspiel und Hintergrundgesang beigetragen hätte. Er wurde noch am gleichen Nachmittag wegen einer Hirnblutung ins Krankenhaus geliefert, und erst dann vernahm man, dass das Konzert bzw. die Tour auf der Kippe standen. Jean Méchant wollte allerdings, dass Saltatio Mortis dennoch auftritt, und sie stellten nach eigener Aussage ihre Setlist etwas um. Und so traten sie auch auf!

Mit Prometheus und Uns gehört die Welt folgten dann zwei weitere Titel aus Aus der Asche. Bisher haben Saltatio Mortis Prometheus immer eher gegen Ende gespielt, aber der Titel an dieser Position galt dem eingetroffenen Ereignis. Mit Der Kuss und My Bonnie Mary folgten zwei weitere Titel aus dem neusten Album. Danach folgten neuen weitere Titel, quer aus den letzten vier Alben. Eingeleitet mit Ode an die Feindschaft, kochte das Publikum bis zum letzten Titel, Wachstum über alles. Bei Koma – verschlungen mit den Armen des restlichen Publikums – konnte man dann sogar auch springen in der kleinen Halle, ohne gleich jemanden zu verletzen!

Saltatio Mortis, Kulturfabrik

Saltatio Mortis, Alea beim Stagediving

Die erste Zugabe wurde mit Falsche Freunde eingeleitet, ein obligatorischer und toller Titel. Alea schritt dann auch zum – ebenso obligatorischem – Stagediving, wo er quasi eine Runde durch die ganze Halle der KuFa machte. Und dabei sang er den Titel so, als wäre nichts weiter. Mich wunderte, dass das Stagediving bei diesem Titel geschah, denn bisher habe ich es immer nur beim Titel Rastlos erlebt, aber dieser war nicht in der Setlist. Es folgten dann Wirf den ersten Stein und Eulenspiegel, wo es bei letzterem Titel wieder ziemlich bunt mit den Lichtern wurde. In der zweiten Zugabe folgten dann Worte und zu guter Letzt Spielmannsschwur. 

Meine Meinung zum Konzert folgte dann zugleich auf Twitter:

 Nach einem Besuch bei Burger King und der Fahrt nach Hause, und dem Eintagen der Setlist,  war ich dann froh, müde in mein Bett fallen zu können. Am nächsten Tag erfreute ich mich an einer rauen Stimme und ein wenig Muskelkater, aber das war es wert! Ich freue mich schon, wenn ich Saltatio Mortis wiedersehen werde. Vielleicht auf dem Blackfield Festival? Aber auf jeden Fall bei der diesjährigen Eisheiligen Nacht.

Saltatio Mortis, Kulturfabrik

Saltatio Mortis