Lord of the Lost in der Live Music Hall
Am vergangenen Donnerstag traten Lord of the Lost und Lost Area in der Live Music Hall in Köln auf. Lord of the Lost warben für ihr neues Album From The Flame Into The Fire!, welches am 23. Mai erscheinen wird.
Wieder einmal verschlug es mich zur Live Music Hall in Köln, bereits zum fünften Mal. Und wie immer dauerte es, simple 11 Kilometer von der einen Rheinseite zur anderen mit einem fahrbaren Untersatz zurückzulegen, denn es ist ja Köln. @LunaViolett war bereits da, aber als ich an der Schlange vorbeiging, nahm ich sie nicht wahr und stellte mich hinten an. Auf erneute Anfrage wies sie mich darauf hin, dass sie ganz vorne stehen würde. So gesellte ich mich nach ganz vorne und ließ laut verlauten, dass ich nicht die Absicht hätte, jemanden einen Platz in den ersten Reihen wegzunehmen, damit mich auch ja niemand umbringen würde!
Zwar bereits zuvor gesehen, aber dennoch zögerlich begrüßte ich dann auch @wonderinghow, die ich bei der letzten Eisheiligen Nacht in Bochum kennenlernte. Sie entgegnete dann direkt, ich sei doch ihr Twitter-Freund, was dann für einen kleinen und lustigen Eklat sorgte, denn ihr Frauchen stand neben ihr. Somit lernte ich dann auch @vampirofthelost kennen.
Es erwies sich als äußerst klug, einen Schirm mitzunehmen, denn eine Jacke oder Tasche hatte ich nicht mit. Denn kurze Zeit später gab es wieder eine Schauer und der Schirm brachte sogar Sympathiepunkte. So sagte @wonderinghow passend, dass man sich mit einem Schirm Freunde machen würde. Die beiden erklärten außerdem, dass sie sich nach hinten stellen wollten, denn es wäre nicht ihr erstes Konzert dieser Tour. Ich haderte noch mit der Entscheidung, ob ich denn eher nach vorne gehen wollte oder nach hinten. Und wie immer begann der Einlass nicht pünktlich um 19 Uhr, aber dann ein paar Minuten später. Dieser ging sogar ganz zügig.
Ich war verwundert darüber, dass der hintere Teil der Live Music Hall abgesperrt war, da ich das bei den vorherigen vier Konzerten bisher noch nicht gesehen hatte. Ich habe mich dann tatsächlich nach hinten gestellt, denn hinten war gar nicht so weit hinten. Netter Nebeneffekt war, dass man genau in der Mitte stand und man sich an die Absperrung zum Pult, welches dahinter war, anlehnen konnte. Viel mehr verwunderte mich allerdings, dass es tatsächlich leer in der Halle blieb: Wir hatten hinten eine Menge Platz. @wonderinghow meinte dazu, dass es daran gelegen haben könnte, dass am nächsten Tag das Konzert in Bochum wäre, und Bochum wäre ja nicht so weit entfernt von Köln.
Als Vorband trat Lost Area auf. Von der Band hatte ich zuvor noch nicht gehört und ich hatte den Namen zuvor auch nicht gegoogelt. Laut @wonderinghow wäre die Band auf ihrer Abschieds-Tour gewesen und würde sich danach auflösen wollen. Sie hätten sich verkracht, und dies würde man auch daran merken, dass sie ihre Tour mit wenig Lust durchziehen würden. Eigentlich war ich gerade im Begriff, nach dem Namen mal zu googeln, aber dann ging es schon los und Lost Area standen auf der Bühne.
Eigentlich fand ich ihre Titel nicht schlecht, aber es haperte tatsächlich an der Live-Performance. So zog die Band ihre Setlist schnell durch und wirklich ambitioniert haben sie das Publikum nicht. Die Band rief die Besucher beispielsweise nur zwei oder drei Mal zum Klatschen auf. Eigentlich schade, dass ich jetzt erst von der Band hörte, wo sie sich jetzt auflösen. Ich werde dennoch mal schauen, dass ich mal in ihre Musik hereinhöre.
Während der Wartezeit verwunderte mich, dass Lord of the Lost Musik von sich selbst im Hintergrund spielte. So lief der neue Titel La Bomba, den ich erst einen Tag zuvor das erste Mal (und dann gleich mehrfach) gehört hatte.
Lord of the Lost starteten sogleich mit Prologue, welches auch der erste Titel ihres ersten Albums Fears ist. Der Titel heizte gleich am Anfang ein. Darauf folgte sogleich der Titel Kill It With Fire, der auf ihrem neuen Album erscheinen wird. Ich fand die Tatsache interessant, dass die jetzige Tour von ihnen ihre neues Album promotete, da dieses noch gar nicht erschienen ist. Die Titel wechselten sich dann zwischen den bisherigen Alben, und Titeln von ihrem neuen Album, ab. So war da beispielsweise der neue Titel Bitch, wo Chris Harms immer wieder auf Personen im Publikum zeigte und sie damit anschrie. Ich hatte so das Gefühl, dass er auch mal auf mich zeigte. Da ich ganz hinten stand und etwas entfernt von andere Personen, kam mir die Annahme recht richtig vor… Und zuerst hörte ich immer »BAD!«, da mein Gehörschutz irgendwie ein wenig verrutschte.
Bis zur ersten Zugabe blieb es überwiegend rockig. So sorgten Titel, wie Blood For Blood, für zusätzliche Party-Stimmung, bis dann mit See You Soon eine Ballade folgte und die Gemüter eine Pause bekamen. Mit einem gemeinsamen Trommel-Trio von Chris, Gared und Tobias wurde das lange Intro vom darauffolgenden My Heart is Black optisch untermalt.
Danach wurden die Titel aber wieder unmittelbar schneller und viel zu schnell folgte die erste Zugabe mit Die Tomorrow und Dry the Rain. Der Übergang zur zweiten Zugabe mit Live Today und Black Lolita fiel da dank der Partystimmung, welche die ganzen Titel hintereinander erzeugten, kaum mehr auf! In der dritten und letzten Zugabe folgte dann schließlich La Bomba. Ein totaler Party-Titel vom neuen Album, der vorab auch schon erschienen war und schon nach dem erstmaligen Hören einen Ohrwurm hinterlassen hatte. Sex on Legs stellte dann quasi das Finale dar, denn danach folgte bereits mit Credo ihre Abschiedshymne, die allerdings plötzlich in einem Cover von Bad Romance (auf ihrer EP Beside & Beyond) mündete, um danach wieder auf Credo überzugehen und damit das Konzert enden zu lassen…
Klasse Konzert von Lord of the Lost…
— Den (@Canidas) April 24, 2014
Ihr Auftritt hat mir echt gut gefallen. Auch, wenn ich sie nun bereits zum dritten Mal live sah, so war dies mein erstes richtiges Konzert von ihnen, da ich sie bisher die beiden Male nur als Vorband sah – aber mir letztes Jahr vorgenommen hatte, sie auf jeden Fall bei genau diesem Konzert nun besuchen zu wollen. Die weiteren Parameter an diesem Abend fand ich auch sehr angenehm: Es war nicht voll und es war nicht warm. Bisher kannte ich meine besuchten Konzerte immer nur als Quetsch-Orgie, wo einmaliges Springen jemand verletzt hätte. Abgesehen von der Wärme, wo ich beispielsweise die Live Music Hall letztes Jahr auch schon als Sauna vor dem eigentlichen Konzert erlebte. Somit war auch genug Platz, um ein wenig tanzen zu können. Es bot sich sogar an, für Bilder kurz mal nach vorne zu rennen!
Für ein wenig Smalltalk mit Chris blieb aber dann keine Zeit, dafür war zu viel Trubel und solange wollte ich auch nicht mehr in Köln verweilen, da ich am darauffolgenden Tag ohnehin wieder in die Karnevalshochburg reisen musste. Zumindest suchte ich in all dem Trubel noch @LunaViolett, @wonderinghow und @vampirofthelost, um mich zu verabschieden.
Hätte ich am Wochenende weniger vorgehabt, wäre es vielleicht sogar noch darauf hinausgelaufen, dass ich am Freitag danach nach Bochum gefahren wäre, um dann ein Ticket an der Abendkasse zu ergattern. Aber das wäre für mich zu stressig gewesen. So bleibt als nächste Möglichkeit – zumindest als richtiges Konzert von ihnen – der zweite Teil ihrer From The Flame Into The Fire!-Tour im September, allerdings mit keinem Konzert in NRW. Lord of the Lost treten außerdem auf dem diesjährigen Amphi Festival auf. Zwar entsagte ich dem diesjährigen bisher, aber aktuell überlege ich, ob ich nicht doch hin sollte.