Eric Fish & Friends in der Kulturkirche Köln
Vergangene Woche Dienstag, am 07.10.2014, traten Eric Fish & Friends wieder einmal in der Kulturkirche in Köln-Nippes auf. Die diesjährige Tour drehte sich um Zugabe IV, das nunmehr zehnte Album von Eric Fishs Solo-Projekt, vollgespickt mit Cover-Titeln.
Mittlerweile zum dritten Mal, führte mein Weg mich wieder zur Kulturkirche nach Köln-Nippes, wieder auf ein Konzert von Eric Fish & Friends. Ein wirklich interessanter Veranstaltungsort, diese evangelische Kirche: So wird diese sonntags weiterhin für Gottesdienste verwendet, aber an den übrigen Tagen finden dort regelmäßig musikalische Veranstaltungen statt. Dann wird eben der Altar zur Bühne und im hinteren Teil der Kirche gibt es dann einen Ausschank mit teuflischem Kölsch.
Die letzten beiden Jahre zu Fuß angereist, musste ich mit dem Individualverkehr feststellen, dass man selbst auf dem abgelegensten Parkplatz von Köln-Nippes einen Parkschein benötigt. Zwar nur bis 21 Uhr, aber der Differenzbetrag war dennoch saftig. Und auf meinem etwa ein Kilometer langen Fußweg sah ich Einbahnstraßen mit parkenden Autos auf beiden Straßenseiten, aber nirgendwo ein freier Parkplatz. Wie möchte man in Köln-Nippes mit einem Auto leben? Ich kam pünktlich zum Beginn des Einlasses an und das Zauntor der Kirche war sogar noch zu, davor eine kurze Schlange. Somit konnte ich recht weit vorne auf einer dieser wundervoll engen Kirchenbänken Platz nehmen. Und kurz, bevor es los ging, eilte ich noch nach hinten, und kaufte Zugabe IV und endlich ein T-Shirt »Anders Sein« von Eric Fish & Friends.
Nach 20 Uhr schließlich, trat Eric Fish alleine auf die Bühne. Dieses Mal gebrauchte er nicht die Kanzel, aber er hatte in dem Sinne auch nichts zu verkünden, da es dieses Mal keine Vorband gab. So legte Eric Fish alleine mit Sommerregen los, ein schöner und ruhiger Titel für den Anfang. Mit Blow ‘em Off folgte dann direkt ein Titel vom neusten Album Zugabe IV, was ich noch gar nicht kannte. Nägel im Kopf sorgte dann direkt vom Anfang an für kräftiges Klatschen des Publikums, welches durch den Nachhall im Kirchengebäudes besonders kräftig wirkte und bei diesem bekannten Stück war es auch klar, dass man das Publikum auch singen hören konnte, mich mit eingeschlossen.
Mit Es kommt der Tag und Partners folgten dann zwei weitere Titel, wo man das Publikum noch deutlich hören konnte. Bei letzterem Titel dann eher beim Refrain, aber dieser Refrain ist aber auch schön. Mit Twisted Transistor und Voodoo folgten dann zwei weitere Titel vom neuen Album, wo mir der erste Titel doch irgendwie bekannt vorkam. So würde ich später erfahren, dass der Titel ein Cover von Korn wäre. Bei den nächsten beiden Titeln Marietta und Schuldig konnte man nun auch wieder deutlich das Publikum wahrnehmen. Während des letzten Titels fing dann die Gitarre von Uwe Nordwig an zu streiken, sodass Eric Fish nach Schuldig ein anderes Lied anspielte, welches er allerdings unmittelbar abbrach, als die Gitarre wieder heile war. Ich weiß an der Stelle nicht, welcher Titel dies war, da das viel zu kurz war.
Als nächster Titel folgte Lilly of the West, ein Titel von Zugabe III und der einzige irische Hauch während des Konzerts. Danach folgte ein rein instrumentaler Titel, bei dem ich aber auch nicht wusste, wie dieser heißt. Eric Fish erwähnte etwas von Zugabe III, aber ich verstand nicht, ob dieser Titel auf dem Album drauf sein sollte (da gibt es keinen instrumentalen Titel) oder ob er eigentlich auf dem Album drauf gewesen sein sollte. Beim nächsten Titel Rebell Wedding, ein Cover von White Wedding, konnte man dann wieder das Publikum deutlich wahrnehmen und gewiss war das Original ja auch kein unbekannter Titel. Mit Wie weit? und Last und Lust folgten dann wieder zwei eigene schöne Titel von Eric Fish & Friends.
Mit Aerials, Rooster, Hush, Love is a Rose und Love the One You’re With folgten dann Titel quer aus den Zugabe-Alben, wo bei diesen Covern das Publikum definitiv mehr textsicher als ich war. Hush verbreitete dabei Stimmung im Publikum und sorgte auch dafür, dass das Publikum nach und nach aufstand. Dabei ist gerade das Cover von Hush leider auf keinen der Alben zu finden.
Das Publikum blieb weiter stehen und nun folgten Scheissegal und Prinzessin auf der Erbse mit einem wahrnehmbaren Publikum. Es zeichnete sich ab, dass das Konzert sich dem Ende zuneigte, wo es laut der Uhr aber noch so früh war, denn es gab ja keine Vorband. Und nach Prinzessin auf der Erbse verschwanden Eric Fish & Friends auch erst mal von der Bühne.
Während des lautstarken Klatschens kamen sie wieder auf die Bühne und die Zugabe begann mit Bard’s Song, einem Cover von Blind Guardian. Nur mit Eric Fishs Stimme, und Gerrit Hecht am Keyboard, war dies ein schöner, ruhiger Titel, der eigentlich ja als die Band-Hymne von Blind Guardian gilt. Hiernach folgte sogleich der Titel, der niemals fehlen durfte: Anders sein. Eric Fish gab nur einen Hinweis, dass nun das ganze Publikum den Refrain alleine singen können und damit wusste jeder, welcher Titel folgen würde. Und so war es auch: Eric ließ das Publikum den Refrain am Anfang alleine singen und dies kam in der Kirche mit dem dortigen Hall wunderbar rüber.
Zu schnell endete Anders sein, da folgte schon der nächste Titel. Eric Fish sagte, dass der nachfolgende Titel eigentlich nicht in der Tour geplant gewesen war, aber sie diesen Titel an einem Ort wie diesen spielen müssten: Cathedral. Etwas schwierig, den Refrain mitzusingen, aber ich versuchte es trotzdem. Ich vermute, dass an dieser Stelle eigentlich Was immer du willst geplant war, zumindest kann ich das aus einer anderen Setlist entnehmen.
Eric Fish & Friends verabschiedeten sich, aber nur kurz. Es gingen zwar schon einige Leute, aber vom Publikum folgte wieder lautes Klatschen und Zugabe-Rufe. Und auch für mich wirkte es nicht so, als sei das nun das Ende. Und so kamen sie tatsächlich nochmal auf die Bühne und spielten Royals, den auch letzten Titel von Zugabe IV. Und danach verabschiedeten sich Eric Fish & Friends dann endgültig und ich machte mich auf den Weg nach Hause. Und beim Verlassen des Grundstücks kam mir draußen noch Eric Fish entgegen und sagte: »Macht’s gut. Dankeschön.«
Das war wieder einmal ein schönes Konzert von Eric Fish & Friends, in dieser interessanten Location. Ich hätte mir allerdings mehr eigene Titel der Band gewünscht, also demnach auch die deutschen Titel, wo auch das Publikum deutlich spürbar mitsingen kann, mich mit eingeschlossen. Sicher ging es um Zugabe IV bei dieser Tour, aber da waren ja noch weitere Cover in der Setlist, von den anderen Zugabe-Alben. Die englischsprachigen Titel sind zwar in der Regel Cover, aber die Originale kenne ich kaum oder gar nicht. Beim Anhören mancher der Originale kann ich aber nicht sagen, dass Eric Fish & Friends diese schlecht gecovert hätten. Viel eher klingen diese mit dem Stil der Band viel interessanter.
Auf dieser Tour fehlte B. Deutung, der Mann am Cello. Wie ich später las, war er auch bei der Aufnahme des Albums nicht dabei. Aber nur aus zeitlichen Gründen, verlassen hätte er die Formation nicht. Die Setlist hatte ich auch einmal wieder mitgeschrieben, obwohl dies schwierig war bei all den mir nicht bekannten Titeln, und die zwei hier genannten Titel fehlen. Mal sehen, wie die Tour nächstes Jahr aussehen wird. Ich möchte aber jedenfalls wieder bei einem Konzert dabei sein und den Traumfängern lauschen.