Ich habe Einleitungen noch nie gemocht. 9 Konzerte und 2 Festivals habe ich dieses Jahr besucht. Hiermit erfolgt wieder einmal eine Zusammenfassung des der im Jahr 2016 erlebten Events.

VNV Nation

VNV Nation

Das erste Konzert fand im Februar statt, VNV Nation im Radhaus Kleve. Gerade einmal 400 Tickets gab es zu diesem einen Konzert der Automatic Empire-Tour, die in kürzester Zeit ausverkauft waren. Es wurden nur Titel aus zwei (eigentlich drei) Alben gespielt, somit auch einige alte Titel, die normalerweise gar nicht mehr in den Setlists enthalten sind. Das Konzert wirkte so, als hätte man nur die ersten Reihen eines üblichen Konzerts in einen Raum gestopft; Stimmung, wie auf alten YouTube-Videos von VNV Nation. Ein wahnsinniges Konzert, schwierig zu toppen!

Im März waren L’Âme Immortelle auf Tour, so auch in Bochum. Die Setlist wieder voll mit alten Hits, dieses Mal aber oftmals in einer remastered-Version. Mehr elektronisch, mehr Tanzbarkeit, aber doch nicht das altbekannte. Welche Versionen der Titel sie wohl auf zukünftigen Auftritten spielen werden?

Im Mai waren VNV Nation wieder auf Tour, allerdings nochmal mit klassischer Musik, dem Filmorchester Babelsberg und dem zweiten Teil der Resonance-Tour. Dieses Mal gab es auch ein paar neue Stücke in klassischer Version, die auch nicht auf dem ersten Resonance-Album drauf waren, wie beispielsweise Honour. Wieder ein besondere Abend an einem edlen Veranstaltungsort, der Historischen Stadthalle Wuppertal. Und dies war der einzige Tag in diesem Jahr, an dem ich mein langes Haar einmal offen trug, passend zur Abendkleidung.

Schwüle Sommernächte

Im Juli besuchte ich dann mein erstes Mittelalterlich Phantasie Spectaculum, nachdem ich dies schon Jahre vor hatte, im Jahr zuvor sogar wirklich hinfahren wollte, aber dies dann doch scheiterte. Zwar hätte ich mit Köln eines nebenan, nur besuchte ich eines der beiden MPS-Wochenenden in Bückeburg. Selbst in der Stadt traf man immer wieder Leute, die beide Wochenenden besuchten und diese Kleinstadt die ganze Woche über unterwanderten. Viele Bands sah ich nicht, eigentlich nur Saltatio Mortis (Mittelalter-Show), Versengold, Knasterbart und kurz noch Fiddler’s Green sowie Corvus Corax. Das Herumstreifen über das riesige Gelände mit Mittelaltermarkt und das Anschauen andere Shows, Sitzen auf allerorts vorhandene Strohballen und die riesige Auswahl an schmackhaften Verköstigungen, die man anderswo vergebens sucht, überwogen der Musik. Ein MPS, gerne wieder!

Project Pitchfork

Project Pitchfork beim Amphi Festival

Im selben Monat besuchte ich auch wieder das Amphi Festival. Bei diesem war im Vorjahr als Location der Tanzbrunnen in Köln noch Geschichte, dieses Jahr wurde die Geschichte dann allerdings rückgängig gemacht. Der Sturm – sei dieser nun von der Natur oder von den Besuchern – im Vorjahr schien wohl gravierende Auswirkungen zu haben. Wieder im Tanzbrunnen, wieder zu Hause, wurde die Kapazität aber auf 12000 vermindert, da das Staatenhaus als neue Oper Köln nun als Location wegfiel. Stattdessen gab es als dritte Bühne ein Schiff mit einer wahrlich funktionierenden Klimaanlage (das Wetter war furchtbar schwül) und überall wurde Pokémon GO gespielt. Viele Bands sah ich dieses Jahr nicht. Coppelius, Neuroticfish und Project Pitchfork waren dort so meine Highlights, Beauty of Gemina hatte ich leider verpasst.

Warmer Herbst

Im Oktober besuchte ich dann ein Konzert von Project Pitchfork in der KuFa Krefeld. Kuschelig wurde es wieder und ich stand an der selben Säule, mit der ich schon zu einem Fields of the Nephilim-Konzert vier Jahre zuvor so kuscheln durfte. Ziemlich laut wurde es, trotz Gehörschutz. Die Setlist bot aber eine gute Mischung und alte Hits der Band waren genauso vertreten wie auch ein paar neuere Titel.

Coppelius

Coppelius

Im selben Monat spielten auch noch Coppelius im LCB in Wuppertal, eine ziemlich kleine Location. Hörte man doch immer wieder, Coppelius gelte als gute Live-Band, war mir dies seit dem Amphi Festival auch klar. Auch auf dieser kleinen Bühne herrschte wieder organisiertes Chaos und zur Zugabe ertönte ein homogenes »Da Capo!« vom Publikum. Coppelius spielten allerdings dann auch noch tatsächlich eine ungeplante Zugabe mit zwei Titeln, das Publikum bestand auf Operation. Diese Tour trug den Titel Bühnenabstinenzankündigungskonzertreise und hiernach würden Coppelius eine Pause einlegen wollen.

Im November waren Unzucht mit ihrem neuen Album Neuntöter auf Tour. Wieder einmal zeigten sich Unzucht energiegeladen und machten gut Stimmung, selbst nun mit den Titeln aus dem neusten Album. Obwohl ich das Album bis dahin nur einmal gehört hatte, waren die Texte auch so klar, dass es gar nicht so schwer war, dort schon mitsingen zu können.

Im Dezember gingen VNV Nation nochmal auf Automatic Empire-Tour, dieses Mal aber mit mehr Terminen in ein wenig größeren Locations. Die Tickets waren wieder jeweils an einem Tag ausverkauft, daher gab es dann überraschend einen Tag später für alle Orte Zusatztermine – bis auf Rostock, da wollte wohl niemand hin. Hatte ich doch für beide Tage für den Kulttempel Oberhausen Tickets, besuchte ich aufgrund von Besuch nur eines der beiden Konzerte, den Besuch nahm ich dann allerdings mit. Wegen Parkplatzproblemen stand man dann allerdings recht weit hinten. Das Konzert war nicht schlecht, hatte aber dennoch nicht die Magie des Konzerts im Februar. Vermutlich sollte man einfach nicht mit Kleve messen, denn das wird so wohl nicht nochmal vorkommen.

Neuroticfish

Neuroticfish

Gerade einmal eine Woche später spielten Neuroticfish ihr Heimspiel, ebenso im Kulttempel Oberhausen. Eine wieder gut verständliche Stimme des Sängers, Dance-Titel, ruhigere Titel sowie Ohrwurm-Titel sorgten für ein insgesamt tolles Konzert mit viel Bewegung.

Wieder einmal besuchte ich – als letztes Konzert des Jahres – die Eisheilige Nacht, in Bochum. Dieses Mal mit VroudenspilLord of the LostEluveitie und Subway to Sally selbst. So manch manch bekannte Person traf ich dort auch wieder. Bei Eluveitie wusste ich, sowie auch manch anderer des Publikums, nicht so ganz, was man erwarten sollte: Viel Metal oder doch melodisch? Beides war in der Setlist enthalten. Im letzten Jahr hatten Subway to Sally so einige alte Titel in der Setlist, was von vielen gewünscht wurde. Und auch dieses Jahr war es wieder so. Ungewohnt war lediglich der Anblick der neuen Violinistin Ally Storch, so hatte Gründungsmitglied Frau Schmitt erst im selben Jahr aus privaten Gründen die Band verlassen.

Ausblick 2017

Im Februar wird Nachtmahr auf Tour sein. Bisher gab es hier irgendwie immer Probleme mit Terminkollisionen und ansonsten nur mal kurze Auftritte auf Festivals.

Im März sind Subway to Sally nochmals mit ihrer NeoN-Tour unterwegs, dieses Mal allerdings in großen Locations und wohl ohne Sitzmöglichkeit. Eigentlich wollte ich bereits schon im letzten Jahr eines dieser Konzerte besucht haben.

Ein MPS möchte ich auch wieder besuchen. Sicherlich auch das Amphi Festival; so wurden schon VNV Nation, Eisbrecher, Fields of the Nephilim, Diary of Dreams, Lord of the Lost, Nachtmahr und weitere Bands angekündigt.

Nachwort

Im März 2016 war eigentlich auch Fields of the Nephilim auf Tour, nachdem die Tour eigentlich bereits im November 2015 hätte stattfinden sollen. Am selben Tag wäre auch ein Konzert von Subway to Sally (NeoN) gewesen. Fields hätten wohl Vorrang gehabt, aber durch Umzugsstress gab es gar kein besuchtes Konzert. Zum M’era Luna 2016 wollte ich zwar auch fahren, aber auch dies wurde nichts, lag der Termin doch zu nah an einem anderen wichtigen Termin. Und irgendwie bin ich auch froh, mir solche Menschenmassen nicht angetan haben zu müssen.

Das Konzert von L’Âme Immortelle im März stellt den letzten Konzertbericht dar. Ständig darauf zu achten und sich quasi Notizen machen zu müssen, über was man dann später detailliert schreiben kann, lenkt sehr vom wesentlichen Konzert ab. Das Wissen beim Ticketkauf, wieder viel Zeit für einen ausführlichen Konzertbericht investieren zu müssen, sorgte auch oftmals für Unmut. Auf das Niveau, einen einzelnen Absatz über einen ganzen Auftritt zu schreiben, möchte ich nicht fallen und daher höre ich lieber ganz damit auf. Es ist lediglich für die spätere Erinnerung schade, aber zumindest habe ich über all die Bands geschrieben, die ich immer sehen wollte.