Mit 7 Konzerten und 2 Festivals habe ich dieses Jahr wieder einmal meine Höchstanzahl an musikalischen Events überboten, wo ich erst 2011 mein erstes Konzert besuchte. Dieser Beitrag soll eine Zusammenfassung des persönlichen Jahres darstellen, sowie einen Ausblick in das Jahr 2015.

Frühjahr

Den Auftakt machten im März Saltatio Mortis mit ihrer zweiten Das Schwarze 1X1-Tour in der Kulturfabrik Krefeld, als Support fungierte Metusa. Metusa, die ich vorher noch nicht kannte, waren in der Tat ein interessanter Act, sind allerdings zumeist auf MPS unterwegs. Und Saltatio Mortis, zu der Zeit schon das dritte Mal live gesehen, waren wieder schweißtreibend und genial.

Ende März fand dann direkt das nächste Konzert statt, Schandmaul tourten mit ihrem neuen Album Unendlich, als Support fungierte Fiddler’s Green. Fiddler’s Green war natürlich ein starker Support, der Auftritt von Schandmaul war auch gut, aber die Location – das Palladium in Köln – war viel zu groß und doch zu klein, sodass man eigentlich vom Auftritt – bei der Entfernung – kaum etwas mitbekam. Wie bekannt doch Schandmaul geworden ist…

Lord of the Lost

Lord of the Lost

Ende April waren dann Lord of the Lost auf Tour, als Support fungierte Lost Area. Lost Area befand sich dabei auf Abschiedstour, die Band löste sich nach der Tour auf und man merkte deutlich, dass sie auch keine Lust mehr hatten. Lord of the Lost strahlten allerdings vor Energie und es war echt angenehm, da die Halle ziemlich leer war und ich so auch mal ein Konzert ohne wirkliches Quetschen erlebte. Das war ein super Konzert. Lord of the Lost waren zwar im September nochmals auf Tour, allerdings gab es kein Konzert in NRW und Osnabrück bzw. Aschaffenburg waren mir dann doch zu weit.

Ein paar Tage später folgte dann ein Konzert von Subway to Sally, sie waren das erste Mal wieder auf richtiger Tour, nachdem ihr Album Mitgift im selben Monat erschien. Dem Support Darkhaus stand ich dabei eher verhalten gegenüber, der Auftritt war von Subway to Sally war aber wieder toll und das E-Werk Köln, in welchem ich zuvor auch noch nie war, strahlte mit einer guten Belüftung, die manche Locations zu wünschen übrig lassen.

Festival-Sommer

Fields of the Nephilim

Fields of the Nephilim

Dieses Jahr verschlug es mich zum 7. Blackfield-Festival, allerdings mein erstes Blackfield Festival überhaupt. Mit Saltatio Mortis, Schandmaul, The Beauty of GeminaFields of the Nephilim und ASP versprach das Line-Up für mich schon toll zu sein, und das war es auch. Zusätzlich musste ich dann aber noch VNV Nation hinzuzählen, da die so eine geile Stimmung machten in dieser Location, was ich bei ihrem Auftritt beim Amphi Festival 2013 so gar nicht in dieser Dimension erlebte. Totales Tanzen ohne Alkohol! Das Blackfield Festival vereinte allerdings noch zwei andere, super Aspekte: Es gibt nur eine Bühne und durch den Aufbau als Amphitheater kann man auch einfach sitzen und trotzdem das Geschehen auf der Bühne verfolgen. Und wenn man doch möglichst weit an die Bühne wollte, musste man einfach nach dem letzten Act direkt runtergehen und stand schon in den ersten Reihen.

Obwohl ich zuerst nicht geplant hatte, das 10. Amphi Festival besuchen zu wollen, tat ich dies dann doch, an beiden Tagen. Insgesamt hatte mir das Amphi Festival 2013 aber doch besser gefallen. Zwar hatte ich wieder viele neue Bands gesehen, aber so wirklich gefielen mir nur Lord of the Lost, Persephone und Eisbrecher. Janus und Unzucht, die ich bisher noch nicht hörte, aber auch dort live sah, gefielen mir aber auch. Und der Auftritt von Nachmahr – nachdem ich ihn so lange endlich mal live sehen wollte – eigentlich auch, aber wegen den Überschneidungen erlebte ich kaum etwas von seinem Auftritt. Dieses Amphi Festival hatte auch gerade einmal eine Mittelalter-Band im Line-Up, was beim Amphi Festival 2013 auch deutlich besser war.

Herbst und Eisnächte

Im September fand auf dem prinzipiell größten Furry-Stammtisch in Mülheim an der Ruhr ein Konzert von Tjildron statt, eine kleine Folk/Mittelalter Rock-Band aus derselben Stadt. Leider war der Gesang kaum verständlich, die Instrumente zu laut. Allerdings lag das nicht an der Band, sondern vollkommen an der Location, denn der Haustechniker hatte den Termin verpennt und die Stammtisch-Organisation selbst hatte die Technik rangeschafft und verkabelt, damit das Konzert nicht ausfallen würde. Ich kam erst später zum Konzert dazu und obwohl kaum (noch) jemand da war – die meisten Furrys hören auch viel lieber ihr Elektrozeug – bekam man Tjildron sogar noch dazu, drei Zugaben zu geben. Eine interessante, kleine Band; der Auftritt gefiel mir. Und Anderen, denen ich von der Band erzählte, bemängelten bereits, dass auf der Homepage nur so wenig zum Anhören zur Verfügung stünde. Vielleicht sieht man Tjildron ja wieder einmal, irgendwann.

Anfang Oktober waren dann wieder Eric Fish & Friends auf Tour. Dieses Mal allerdings nicht im Frühjahr, wie in den letzten beiden Jahren, was aber sicherlich an der Mitgtift-Tour von Subway to Sally lag. Zwar wieder ein schönes Konzert – mein drittes nun –, aber die Setlist bestand nur aus Covern. Da fehlten viele eigene Titel in der Setlist, die zumeist dann auch direkt Mitsing-Titel sind.

L'Âme Immortelle

L’Âme Immortelle

Mein persönliches Highlight stellte Ende November ein Konzert von L’Âme Immortelle dar. So ist L’Âme Immortelle die Band, die ich sogleich nach Subway to Sally das erste Mal begann zu hören und so lange wartete ich darauf, bis sie wieder ein Konzert geben würden, in der Hoffnung, dass das Projekt nicht beendet worden wäre. L’Âme Immortelle warteten dabei trotz neuen Albums mit einer Setlist auf, die eigentlich nur aus Klassikern der Band bestand, und ein paar Titel des neusten Albums. Thomas Rainers Aussage »Wir sind zurück« scheint sich dabei zu bewahrheiten: So werden sie im neuen Jahr auf auf dem Blackfield Festival und dem M’era Luna Festival vertreten sein.

Und was nun nicht fehlen durfte – und das zum vierten Mal in Folge nun – war die Eisheilige Nacht, dieses Mal in Würzburg. Dabei war die Mischung von Saltatio Mortis und Subway to Sally im wahrsten Sinne des Wortes explosiv und beide Bands standen am Ende sogar gemeinsam auf der Bühne, wovon ich aber aufgrund eines Mosphits nicht mehr viel mitbekam. Dabei hatte mir aber Saltatio Mortis an diesem Abend besser gefallen als Subway to Sally. Dabei wurde gesagt, dass beide Bands gerne öfters zusammen unterwegs sein würden, was sicherlich auch die Fans super finden, aber dann sind da die Zeitpläne.

Ausblick 2015

Im Januar wird Unzucht auf Tour sein und da eines dieser Konzerte in Köln stattfindet und ich die Musik von Unzucht auch nicht schlecht finde, werde ich wohl dieses Konzert besuchen. Im März wird zwar wieder Subway to Sally auf Tour sein, allerdings sind mir jeweils mindestens 200 Kilometer Anreise doch zu weit. Die Konzerte dieser Tour werden echt an »interessanten« Orten stattfinden. Im April werden Samsas Traum und Janus auf Tour sein, allerdings sind diese Konzerte, jeweils für mich in Bochum, vielleicht doch zu viel für »unter der Woche«. Und Ende 2015 soll dann auch wieder Saltatio Mortis auf Tour sein, da wird sicherlich das Konzert in Köln mitgenommen. Die fünfte Eisheilige Nacht in Folge werde ich mir sicherlich auch nicht entgehen lassen, aber welchen Ort ich dann besuchen werde, das ist noch ungewiss. Und weitere Konzerte im Jahr 2015 ergeben sich dann sicherlich wieder recht spontan.

Das Blackfield Festival 2015 werde ich wohl sicherlich besuchen: Gutes Line-Up bisher und ansonsten auch die Location an sich. Ätzend sind nur die Fahrten an drei Tagen, die sich auf gut 500 Kilometer summieren, aber ein eigenes Bett ist dennoch klasse. Beim Amphi Festival wird es wohl – wenn überhaupt – auf ein Tagesticket für den Sonntag hinauslaufen, da mir das Line-Up nicht so zusagt. Eigentlich würde ich auch gerne mal richtige Festival-Atmosphäre erleben, da sagt mir das M’era Luna Festival mit seinem Line-Up eigentlich immer zu, aber zwei Ereignisse im August (neben einer Convention) sind dann doch zu viel.

Frage der Nachhaltigkeit

Beim Wechsel von einem iPhone 4S zu einem iPhone 6 hatte ich mir auch erhofft, dass die Bildqualität steigen könnte, aber diese unterliegt doch fatal dem jeweiligen Licht. Eventuell würde da eine gute Kompaktkamera mehr reißen, aber ich bezweifele, dass sich diese Anschaffung lohnen wird. Das Nonplusultra ist gewiss eine Spiegelreflexkamera, aber ich gehöre doch zum Publikum und will die Bands als solches erleben, daher ist dies keine Option.

Seit nunmehr 1½ Jahren schreibe ich Berichte über meine besuchten Konzerte und Festivals, aber immer wieder frage ich mich, ob ich damit nicht aufhören soll: Es kostet viel Zeit (vor allem Festivals) und…Wer liest das eigentlich? Ursprünglich wollte ich es einfach für mich selber festhalten, daher der ursprüngliche Detailgrad in älteren Artikeln, den ich bisher aber auch herunterfuhr. Anderseits möchte ich nicht auf das Niveau herabsinken von manchen Akkreditierten, welche dann vier Absätze über ein ganzes Konzert schreiben, wenn auch dies nach Journalismus-Regeln besser wäre (die meisten Leser lesen nur die Überschrift und so weiter). Der Blog erhält keine Kommentare, daher finde ich doch die Momente motivierend, wenn mir manche Personen plötzlich real Feedback äußern oder es dann Faves bzw. Likes auf Twitter oder Facebook gibt. Ich denke aber, dass ich in Zukunft den Detailgrad weiter nach unten drücken werde und auch einfach mal besuchte Events überspringen werde, falls ich nicht ganz damit aufhöre.